Über Mutproben, Freundschaft und den Tod

Zu sehen ist der Autor am Tisch im Hörsaal

Anfang Mai hat Luzie eine Lesung des Zentrums für Kinder und Jugendliteratur besucht. Der Autor Johannes Herwig hat Ausschnitte aus seinem neuesten Buch „Halber Löwe“ gelesen. Eine Geschichte über Mut und über den Tod.

Es geht um Sascha, der sein letztes Schuljahr beginnt. Er hängt im Abbruchhaus herum und macht immer gefährlichere Mutproben mit seinen Kumpels. Doch dann passiert etwas. Etwas, das alles zerschlägt, was war, und alles infrage stellt, was noch sein kann.

Zurück in die Neunziger in Leipzig

Johannes Herwig beginnt mit seiner Lesung – und man findet sich wieder mitten in den 90er Jahren in Leipzig, wo die Geschichte spielt. Man begleitet Saschas Leben und findet heraus, warum er sich verhält, wie er sich verhält. Untermalt werden die spannenden Ereignisse durch die fesselnde Art, wie der Autor liest.

Nach rund 45 Minuten Lesung widmet sich Herwig den neugierigen Fragen der vielen Studierenden im Hörsaal. Er erzählt, dass das Buch von den „Leipziger Meuten“ inspiriert wurde. Die Leipziger Meuten waren Jugendlichengruppen, die sich im Nationalsozialismus in Leipzig formten und aktiven Widerstand gegenüber Hitler leisteten.

Johannes Herwig selbst identifiziere sich teilweise mit der Hauptfigur, da er auch in den 90er ein Teenager war, erklärt er. Dadurch fiele es ihm leichter, einen Jugendroman zu schreiben. Er habe sich zudem sehr viel Mühe gegeben, die Sprache der Jugendlichen an die Zeit anzupassen.

Zu sehen ist der Hinterkopf einer Studentin im Hörsaal, neben sich das Buch von Johannes Herwig
Vor der Lesung, Foto PHHD/Presse

Gut einsetzbar im Schulunterricht

Auf die Frage, ob das Buch einsetzbar in der Schule wäre, findet der Autor, dass es sehr zugänglich für Jugendliche ist, da es in einer leicht zugänglichen Sprache geschrieben ist. Auch das Alter der Hauptfigur ermögliche es, sich leicht mit ihr zu identifizieren. Vor allem Jungs könnten sich für das Buch interessieren, da man sich gut in die Geschichte des männlichen Jugendlichen einfühlen könnte.

Super ist die Bereitschaft des Autors, die Fragen der Studierenden zu beantworten! Man spürt, dass ihm das Buch sehr am Herzen liegt. Und er hat wohl auch Spaß daran, wie viele Studierende sich für das Buch und über dessen Inhalt hinaus für ihn selbst interessieren.

Toller Ort für Austausch

Die Lesungen des Zentrums für Kinder und Jugendliteratur der Pädagogischen Hochschule Heidelberg sind ein toller Ort für den Austausch zwischen Autor:innen und Bücherinteressierten. Außerdem machen sie Lust, Bücher zu lesen, die außerhalb der eigenen Komfortszene liegen. Auch mich hat die Lesung inspiriert, das Buch „Halber Löwe“ zu lesen. 

Falls ihr auch Lust bekommen habt, zu einer der Lesungen vom Zentrum für Kinder und Jugendliteratur zu gehen, könnt ihr dies am 2. Juli um 18:00 Uhr im Lesesaal tun.

Zur Autorin: Luzie Schmeiser studiert Sekundarstufe 1 mit den Fächern Englisch sowie Alltagskultur und Gesundheit (AuG) an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und arbeitet als studentische Hilfskraft in der Pressestelle.

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