Mein Studium an der PH Heidelberg

Zu sehen ist Jonah Höver in die Kamera lachend

Jonah schließt nach sechs Jahren sein Studium an der PH Heidelberg ab und wirft einen Blick zurück. Was ihn besonders geprägt hat, verrät er in seinem Abschiedsblogbeitrag.

Ankunft Heidelberg Hauptbahnhof, dann in die Straßenbahn 24, Ausstieg Technologiepark. Rechts den kleinen Weg entlang, bis sich ein großes Gebäude auftut. Das wird sie nun sein: die Hochschule, an der ich für die nächsten Jahre studieren werde. An der sich für die nächsten Jahre ein Großteil meines Lebens abspielen wird. Der Ort, an dem ich lernen werde, Vorlesungen und Seminare besuchen werde. Der Ort, der mich zu einem Lehrer machen wird.

Und auch wenn ich schon ungefähre Vorstellungen davon hatte, wie es wohl aussieht in so einer Vorlesung zu sitzen, so hätte ich niemals erahnen können, was mich in dieser Zeit noch alles erwartet.

Der Takt des Studienalltags: Zwischen Lernen und Sozialem

In den neuen Modus hereinzukommen ist am Anfang gar nicht so leicht: Auf der einen Seite gibt es die Seminare und Vorlesungen, von denen man erstmal viel zu viel belegt. Vorbereiten, nachbereiten und für Prüfungen lernen. Das konnte auch mal schön stressig werden, wenn man aus diesem straffen Zeitplan rausgekommen ist. Im Laufe meines Studiums habe ich es dabei auch nicht immer geschafft, meinen Aufgaben für die Seminare nachzukommen.

Die Balance zwischen Lernen für das Studium und sozialem Leben zu finden, war eine große Herausforderung in meinem Studienalltag. Für mich war es nämlich auch wichtig, Zeit für Freunde und soziale Aktivitäten einzuplanen. Die gemeinsamen Mittagessen in der PH-Mensa, in der Uni-Zentralmensa oder im Marstall, Spaziergänge entlang der Neckarwiese und spontane Treffen im PH-Café „Blaupause“ wurden für mich zu wertvollen Pausen in meinem oft hektischen Stundenplan.

Das soziale Umfeld trug nicht nur zur Entspannung bei, sondern bot mir auch Unterstützung: Gerade den Austausch mit Kommiliton:innen nahm ich immer als Bereicherung wahr. Dabei erkannte ich auch schnell, wie gut es mir eigentlich tat, mit einer Vielzahl von unterschiedlichsten Menschen zusammen zu sein, die auf der einen Seite völlig andere Erfahrungen im Leben gemacht haben, auf der anderen Seite aber gerade ähnliche Dinge im Studium erleben und auch ähnliche Perspektiven und Interessen haben.

Die Vielfalt außerhalb der Vorlesungssäle

Blickt man einmal nach links und rechts erkennt man schnell, dass die Pädagogische Hochschule mehr ist, als ein Gebäude in dem gelehrt und gelernt wird: Viele Orte laden dazu ein, auch abseits der Lehrveranstaltungen Zeit auf dem Campus zu verbringen, eigene Interessen und Themen zu verfolgen und vor allem sich zu engagieren.

Schon an den BeTa (BeratungsTagen) wurde mir das bewusst: Auf dem Weg Flur zog mich Chiara Dold in das „Stehlabor“, weil sie noch dringend Studierende für Fotos für das Projekt „Kopfstehen“ benötigte. Im Laufe meines Studiums entwickelte sich daraus das studentische Gesundheitsmanagement „PHeelGood“, das die PH für mich mit den vielen umgesetzten Ideen, wie Duschen, Achtsamkeitskursen und Bewegungspausen zu einer richtigen Wohlfühloase machten.

Weil ich mich selbst etwas an der Hochschule engagieren wollte, stieß ich auf das Studierendenparlament, das mir nochmal ganz neue Perspektiven auf die Hochschule und Hochschulpolitik aufzeigte. Von meinem Außenreferat aus wurde ich kurze Zeit später als Vorstand der Studierendenvertretung gewählt, dann in den Senat und zuletzt auch in den Hochschulrat. In dieser Zeit konnte ich mit vielen Menschen direkt an der Hochschule mitwirken und Dinge verändern. Diese Zeit war ein wichtiger Teil meiner Studienerfahrung. Sie zeigte mir, dass das Studium nicht nur darum gehen muss, Wissen zu erwerben. Es geht auch darum, sich aktiv an der Gestaltung von Bildung und der eigenen Bildungseinrichtung zu beteiligen und die Chance zu nutzen, die Welt um uns herum positiv zu beeinflussen.

Zu sehen sind sieben Studierende beim gemeinsamen Arbeiten.
Das Studierendenparlament bei der Arbeit. Foto: privat.

Dieser Lernprozess ging über meine Stundenplan-Seminare hinaus und vermittelte mir eine wichtige Botschaft: Jeder von uns kann Veränderungen herbeiführen, wenn man sich engagiert. Auch freiwillige Veranstaltungen, wie z.B. Spanisch-Kurse, Zusatzqualifikationen, Feste wie die PH-Days, und das Engagement als Pate beim akademischen Auslandsamt oder den Beratungstagen zeigten mir, dass die Hochschule ein Ort des Lebens sein kann. An dem man gerne seine Freizeit verbringt, sich mit Freunden trifft, sich engagiert, aber eben auch gerne lernt.

Höhen, Tiefen und das Ende der Reise

Nach 6 Jahren Studium, einen Bachelorabschluss und einen und Masterabschluss (fast) in der Hand kann ich sagen: Studium kann mehr sein als ein Ort zum Lernen. Meine Reise an der Pädagogischen Hochschule hat mich gelehrt, dass das Studium nicht nur aus Vorlesungen und Seminaren besteht, sondern eine Reise voller Höhen und Tiefen ist.

Auch wenn ich mal die Balance zwischen Lernen, sozialem Leben und Engagement nicht immer finden konnte und sogar einige Male durch Prüfungen durchgefallen bin: All das gehört zum Studium dazu.

Zu sehen ist ein Student am Laptop am Schreibtisch.
Selbststudium zu Hause am WG-Tisch. Foto: Privat.

Es sind die Höhen und Tiefen, die uns im Studium so stark prägen und lehren. Auch die Rückschläge erinnern uns daran, dass wir wachsen und uns verbessern können, wenn wir die Herausforderungen akzeptieren und daran arbeiten. Jetzt, da ich auf das Studium zurückschaue, kann ich sagen, dass es zu den besten Zeiten meines Lebens gehört. Die vielen Freundschaften, die ich geknüpft habe, die Erkenntnisse, die ich gewonnen habe, und die Angebote, die ich genutzt habe, haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.

Das Studium war nicht nur eine Vorbereitung auf meine berufliche Zukunft, sondern auch eine Reise der Selbstentdeckung.

Autor: Jonah Höver, Student

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner