Berufsluft schnuppern

Zu sehen ist Lisa Rahel vor dem Neubau der Pädagogischen Hochschule in die Kamera lächelnd.

In den Lehramtsstudiengängen sind mindestens drei Praktika Pflicht. Die Studentin Rahel Schade hat mit dem daktylos über ihre ersten beruflichen Erfahrungen gesprochen.

Dieser Artikel stammt aus dem daktylos, dem bildungswissenschaftlichen Magazin der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Sommer 2021. Zum daktylos.

Rahel Schade hat ihr vierwöchiges Blockpraktikum gut anderthalb Stunden von Heidelberg entfernt in Calw im Schwarzwald verbracht. Dort hat die angehende Sonderpädagogin in der ersten Klasse eines Sprachheilzentrums hospitiert und insgesamt zehn Stunden Unterricht gehalten.

Das Blockpraktikum bereitet angehende Sonderpädagog:innen auf die Schulpraxis in ihrer zweiten Fachrichtung vor, bei Rahel Schade ist das die Fachrichtung Sprache. Die Studierenden erhalten hier einen Einblick in verschiedene Bereiche der kindlichen Sprachentwicklung und werden auf die pädagogische Arbeit mit Kindern mit sprachlichen Beeinträchtigungen vorbereitet.

Nicht lockerlassen: Korrektives Feedback und deutliche Aussprache

Durch Beobachtung und durch Gespräche mit den Lehrkräften des Sprachheilzentrums Calw konnte Schade sich einige wichtige Werkzeuge für ihre Fachrichtung aneignen. Dazu zählt für sie die deutliche Lehrersprache, korrektives Feedback und vielfaches Wiederholen, damit das Gelernte von den Kindern mit Sprachschwierigkeiten gesichert wird.

Diese Werkzeuge konnte sie auch im Sachunterricht beim Thema „Frühblüher“ anwenden. „Besonders im Gedächtnis ist mir die Traubenhyazinthe geblieben“, erzählt Schade. Für sie war die Entwicklung faszinierend, die die Kinder durch Wiederholen des Begriffs im Chor, durch Silbenklatschen sowie die häufige Präsenz des Worts in Sprache und Schrift durchmachten. So wurde die „Traubenhühnerzinte“ von den Kindern am Ende der Woche richtig als „Traubenhyazinthe“ erkannt und ausgesprochen.

Schade kann sich vorstellen, später mit Jugendlichen zu arbeiten. Doch fand sie es durchaus spannend, in ihrem Blockpraktikum in die Arbeit mit Erstklässlern mit Sprachbehinderung eingeführt zu werden – ein Alter, in dem sich viele sprachspezifische Besonderheiten zeigen und therapiert werden. Ihr Fazit: „Das Sprachheilzentrum Calw ist ein toller Ort für ein Blockpraktikum! Ich konnte vieles nachfragen und beim Unterrichten ausprobieren, was geht und was nicht.“

Zum Blockpraktikum

Das Blockpraktikum ist Pflicht im Studiengang Master Lehramt Sonderpädagogik. Ziel des Blockpraktikums ist es, den Studierenden schulpraktische Erfahrungen in der zweiten Fachrichtung zu gewährleisten. Das Blockpraktikum geht über vier Wochen. Die Praktikant:innen verbringen ein volles Stundendeputat an einem Förderzentrum ihrer Fachrichtung oder in einer Außenklasse mit dem jeweiligen Förderschwerpunkt. Zentral ist die Abgabe eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs für insgesamt 10 Stunden Unterricht bei der begleitenden Lehrkraft vor Ort.

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