„Hoffentlich haben wir dich bald als Lehrerin!“

Zu sehen ist Emilia Escalante vor der Tafel im Klassenraum

Sonderpädagogikstudentin Emilia hat ihr erstes Praktikum in einer Schule absolviert. Hier im campusblog berichtet sie von ihren positiven Erfahrungen.

Mein Name ist Emilia und ich habe in der vorlesungsfreien Zeit drei Wochen in einer Schule verbracht. Dieses Mal jedoch nicht als Schülerin, sondern als angehende Lehrkraft wegen des ersten Praktikums in meinem Studium.  

Bevor ich erzähle, wie das Praktikum ablief und was ich da erleben durfte, kurz ein paar Infos. Ich habe im Wintersemester 2023/2024 angefangen, Sonderpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zu studieren. Jetzt bin ich im zweiten Semester. Das Orientierungspraktikum (OSP) ist ein Blockpraktikum, bei dem Studierende der verschiedenen Lehramtsstudiengänge drei Wochen in einer Schule als Praktikant:innen unterwegs sind, um den Lehrberuf besser kennenzulernen. Es dient auch zur Reflexion, ob der Berufswunsch das Richtige ist. Dafür werden sogar zwei Unterrichtsstunden geplant, vorbereitet und schlussendlich auch gehalten, aber dazu später mehr. Das Praktikum wird im Normalfall in der vorlesungsfreien Zeit zwischen dem ersten und zweiten Semester absolviert. 

Zu sehen ist eine Tafel in einer Schulklasse
Projekttage an der Schule, Foto privat

Werde ich den Anforderungen gerecht?

Ganz zu Beginn hatten wir eine Infoveranstaltung an der Hochschule: Hier wurden uns die genauen Rahmenbedingungen des Praktikums erklärt, und wie wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Schule machen könnten. Danach ging es auch schon los mit dem Schreiben von Bewerbungen, bis wir eine Schule gefunden hatten. Wir wurden natürlich nicht unvorbereitet in den Unterricht geschickt, sondern hatten davor ein Seminar, in dem unsere vielen Fragen beantwortet wurden. Dort hatten wir außerdem die Möglichkeit, uns über unsere Sorgen und Befürchtungen hinsichtlich des Praktikums auszutauschen. Ich habe mir kurz vor dem Praktikum gefragt, wie es wohl ablaufen wird, ob die Kinder mich akzeptieren und vor allem respektieren werden. Ob ich den Anforderungen der Lehrkräfte gerecht werde, war auch eine Sorge, die ich hatte. Vor allem jedoch wollte ich wissen, ob der Lehrberuf das Richtige für mich ist. 

18 Erstklässler:innen in einer inklusiven Grundschule 

Ich habe mein Praktikum an einer inklusiven Grundschule mit ca. 250 Schüler:innen gemacht. Mir wurde von der Schule eine Mentorin zugeteilt, welche mich die drei Wochen über betreut und in ihre Klasse mitgenommen hat. Es war eine erste Klasse mit 18 Kindern, darunter einem Kind mit dem Förderschwerpunkt Lernen.  

An meinem ersten Tag war ich aufgeregt und wusste nicht, wie alles wird, ob die Schüler:innen mich akzeptieren würden und wie ich überhaupt in der Schule aufgenommen werde. Meine erste Stunde verging wie im Flug, ich beobachtete begeistert, wie meine Mentorin mit den Kindern interagierte und ihre gemeinsamen Rituale durchführte. Ich begriff schnell meine Rolle in dem eingespielten Lehrerin-Klasse-Team und fühlte mich gleich nach dem ersten Tag schon sehr wohl.

In der ersten Woche half ich meiner Mentorin im Klassenzimmer, ob beim Erklären einzelner Aufgaben oder beim Korrigieren. In der zweiten Woche hatte ich das Glück, dass meine Praktikumsschule eine Projektwoche unter dem Motto “Unsere Schule ist BUNT” durchführte: Ich durfte sehr aktiv einzelne Gruppen übernehmen und mit ihnen an den verschiedenen Projekten arbeiten. Von Kunstprojekten über das Einstudieren eines Theaterstückes bis hin zur Gestaltung einer Zeitung war alles dabei. Dann stand bereits die letzte und dritte Woche meines Praktikums an: Ich bereitete gespannt meine eigenen Stunden vor, die ich unter Beobachtung meiner Mentorin in der Klasse gehalten habe. Ich war begeistert, wie leicht es mir fiel, den Kindern ihre Aufgaben zu erklären, und wie gespannt sie meinen Erzählungen folgten.  

Zu sehen sind Arbeitsmaterialien der Grundschule und ein Tablet
Arbeitsmaterialien in der Grundschule, Foto privat

Berufswahl bestätigt!

Meine Ängste hinsichtlich der richtigen Berufswahl, die ich zu Beginn hatte, waren wie in Luft aufgelöst, und ich frage mich, weshalb ich mir jemals darüber Gedanken gemacht habe. Zum Abschluss der drei Wochen merkte ich, wie sehr mir die Kinder ans Herz gewachsen sind und wie sehr auch sie mich in ihr Herz geschlossen haben. Sie haben mir ein Abschiedsgeschenk gemacht und mich mit den Worten „Hoffentlich haben wir dich bald als Lehrerin“ verabschiedet. 

Auch wenn einzelne Momente nicht immer einfach waren und man gerade am Anfang etwas überfordert ist, hat das Praktikum mir noch einmal gezeigt, dass dieses Studium die richtige Entscheidung für mich ist. Ich habe die richtige Berufswahl getroffen. Ich freue mich jetzt schon auf die weitere Zeit im Studium und alles, was ich noch lerne, um richtig auf das Leben als Lehrkraft vorbereitet zu sein. 

zu sehen ist ein Abschiedsschreiben der Schüler:innen mit guten Wünschen
Start in den Schulalltag gelungen, Foto privat

Emilia Escalante studiert Sonderpädagogik im 2. Semester und ist außerdem als Hilfskraft in der Abteilung Presse & Kommunikation tätig.

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