Was mit Natur und Kindern

Zu sehen ist ein Lehrer mit zwei Schüler:innen, die gemeinsam an einem Naturobjekt aus Hölzern arbeiten

Felicia Sorg und Malte Leipf haben ihr FÖJ im Ökogarten der Hochschule absolviert. Das bildungswissenschaftliche Magazin daktylos hat mit den Beiden über ihre Zeit gesprochen.

Viel Arbeit im Ökogarten der Pädagogischen Hochschule wird jedes Jahr von bis zu zwei Freiwilligen geleistet, die ihr Ökologisches Jahr absolvieren. Von der täglichen Gartenarbeit über die Betreuung von Schulklassen bis hin zu besonderen Veranstaltungen haben im Jahr 2022/2023 Felicia Sorg und Malte Leipf das Team bereichert. Und haben dabei selbst einiges mitnehmen können.

Was hat euch dazu bewegt, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Ökogarten zu machen?

Felicia Sorg: Ich wollte nach der Schule nicht gleich wieder etwas Theoretisches lernen. Ich wollte draußen sein und was mit Kindern machen. Ich wohne in der Nähe, das passt auch.

Malte Leipf: Nach 12 Jahren Schule hatte ich Lust darauf, etwas Praktisches zu machen. Ich habe mich nach einer Beschäftigung mit Gartenarbeit umgesehen. Für Gartenpflege und Tiere interessiere ich mich schon lange.

Zu sehen ist Felicia Sorg und Schulkinder im Hintergrund
FÖJ’lerin Felicia Sorg. Foto: Presse/PHHD

Ihr bringt Schulklassen den Umgang mit nachhaltigem Gartenbau, Tieren und Pflanzen bei. Was nehmt ihr selbst aus eurem FÖJ mit?

Felicia: Vor allem den Umgang mit Kindern. Am Anfang habe ich mich auf den Unterricht im Garten sehr genau vorbereitet, aber es kommt doch immer alles ganz anders. Jetzt weiß ich, wann die Kinder eine Pause brauchen und improvisiere mehr. Auch mein biologisches Wissen konnte ich erweitern. Wir dürfen an vielen Seminaren des Fachs Biologie teilnehmen und waren zur Exkursion im Botanischen Garten und auf der Hallig Hooge. Toll ist, dass wir so viele neue Leute kennenlernen durften. Dozierende, Studierende oder Tutor:innen: Mit allen sind wir auf Augenhöhe und werden bei Veranstaltungen oder Planungen als FÖJler von Anfang an gleichberechtigt mit einbezogen.

Malte: Ich habe einiges über den Anbau gelernt und mein Gartenwissen verfeinert. In den Biologieseminaren habe ich mein Wissen über die Bestimmung von Pflanzen vertieft. Bei der Betreuung von Schulklassen habe ich an Routine gewonnen, auch bei den ganzen praktischen Vorbereitungen wie Rätsel vorbereiten und Einkäufe machen.

Zu sehen ist FÖJler Malte Leipf im Türrahmen eines Schuppens
FÖJ’ler Malte Leipf. Foto: Presse/PHHD

Bei welchen Veranstaltungen seid ihr involviert?

Felicia: Das sind eine ganze Menge! Zu Semesterbeginn im Oktober wurden wir gleich ins kalte Wasser geworfen: Da haben wir zur Begrüßung aller Ersties ein Flammkuchenessen im Garten vorbereitet. Im Sommer kommen manchmal täglich Schulklassen, für die wir ein Programm entwerfen und durchführen. An einigen Tagen gibt es im Ökogarten auch Veranstaltungen für die Bevölkerung, wie zum Beispiel am Tag der Natur. Beim Schulgartenforum auf der BUGA Mannheim haben wir Wraps und Sommerrollen mit der Outdoor-Küche zubereitet und verteilt. Aktuell stellen wir Blumenschmuck für eine Abschlussfeier an der PH her.

Konntet ihr euch auch auf bestimmte Themen spezialisieren?

Felicia: Im Winter hatten wir die Aufgabe, uns zu Hause mit einem Thema zu beschäftigen. Ich habe das Outdoor-Kochbuch „Vom Schulgarten auf den Teller“ entworfen, alle Mahlzeiten gekocht und fotografiert. Entstanden ist ein 69-seitiges Kochbuch. Einige Mahlzeiten kann man auch mit der Outdoor-Küche nachkochen. Die haben wir ebenfalls in diesem Jahr gebaut. Die Küche ist komplett mobil, sie besteht aus vier Kochplatten auf zwei Rädern, die man mit der Hand schieben oder ans Fahrrad anhängen kann. Die Küche haben unter anderem Valentin Kleinpeter (Biologie), Prof. Dr. Katja Schneider (Ernährung und ihre Didaktik) und Sandra Gleisner (Technik) realisiert. Bislang haben wir sie bei zwei Veranstaltungen eingesetzt.

Malte: Ich habe mich mit der Bestimmung von Wanzenarten beschäftigt. Alle Wanzen, die ich im Garten gefunden habe, habe ich fotografiert, bestimmt und Infokarten über jede Art hergestellt.

Das klingt in der Tat sehr abwechslungsreich. Was könnt ihr nach all euren Erfahrungen künftigen FÖJlern mit auf den Weg geben?

Felicia: Man braucht als FÖJler im Ökogarten Durchhaltevermögen und Organisationstalent. Man muss wissen, dass man auch im Winter draußen ist.

Malte: Man hat viel mit Kindern zu tun, sollte also Spaß am Umgang mit Kindern mitbringen. Und grundsätzlich Interesse an Biologie.

Zu sehen sind Naturobjekte, Tüten mit Körnern und angeschnitten Schreibunterlagen mit blöcken
Naturobjekte im Ökogarten gestalten. Foto: Presse/PHHD

Wie geht es für euch nach dem FÖJ weiter? Zieht es euch zum Lehramtsstudium?

Malte: Nein, ich werde Chemie studieren.

Felicia: Ich habe mich für das Studium der Physician Assistance beworben und eine Zusage bekommen.

Habt ihr auch Interesse, ein FÖJ im Ökogarten zu machen? Dann wendet euch an das Team des Ökogartens.

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