Tipps & Tricks fürs ISP

Zu sehen ist eine Schmuckgrafik mit drei Äpfeln.

Das Integrierte Semesterpraktikum (kurz ISP) kann ganz schön fordernd sein. Moritz kommt gerade aus dem Praktikum und sagt: Vorbereitung ist alles! Auf dem campusblog teilt er seine Survival-Tipps mit euch.

Mein Name ist Moritz Janke und ich studiere im 6. Semester Sonderpädagogik mit den Förderschwerpunkten Sprache und Geistige Entwicklung. Im 5. Semester habe ich mein Integriertes Semesterpraktikum (ISP) absolviert. In den letzten Semestern habe ich immer wieder gehört, wie fordernd das ISP ist. Deshalb habe mich deshalb gut vorbereitet und mich mit anderen Kommiliton*innen vorher ausgetauscht.

Während des ISPs verbringt man 17 Wochen an einer Schule mit dem jeweiligen ersten Förderschwerpunkt und plant sowie hält 30 eigene Unterrichtsstunden. Man ist dabei an vier Tagen pro Woche an der Schule und hat freitags Veranstaltungen an der Hochschule. Während der Praktikumszeit wird man mehrmals von Lehrenden der Hochschule besucht. In diesen Besuchen unterrichtet man vor dem/der Dozierenden und dem/der Ausbildungsberater*in der Praktikumsschule und reflektiert anschließend die gehaltene Stunde. Das Praktikum dient dazu, das gesamte Tätigkeitsfeld einer Lehrperson kennenzulernen.

Jetzt möchte ich meine „Survival“-Tipps mit euch teilen. Diese Tipps sollen euch helfen, das Praktikum erfolgreich zu meistern!

Wie wo was ist ISP?

Im Gegensatz zum Orientierungspraktikum (OSP) bewirbt man sich beim ISP nicht selbst bei einer Schule. Stattdessen wird man von der Hochschule einer Praktikumsschule zugeordnet. Das kann bei vielen Studierenden zu einer großen Unsicherheit führen, da sie im Vorfeld nicht genau wissen, was sie erwartet.

Um diese Unsicherheiten abzubauen, hat es mir sehr geholfen, im Vorfeld so viele Informationen wie möglich über das Praktikum einzuholen. Ich empfehle allen zukünftigen ISP-Praktikant*innen, sich frühzeitig mit den Kommiliton*innen aus höheren Semestern über deren Erfahrungen im Praktikum auszutauschen. Die Hochschule bietet darüber hinaus mehrere Anlaufstellen für Informationen. Neben der allgemeinen Informationsveranstaltung kann ich die Website des Zentrums für schulpraktische Studien wärmstens empfehlen. Diese Seite enthält viele wichtige Informationen und praktische Tipps, die bei der Vorbereitung auf das ISP hilfreich sein können. Eine weitere nützliche Ressource ist der ISP-Realtalk der Stabsstelle Orientierung und Beratung im Studium, wo man ehrliche und ungefilterte Einblicke in den Praktikumsalltag bekommt.

Zu sehen sind drei Studentinnen vor einer Tafel und Präsentation in die Kamera blickend.
PH-Studentinnen Hannah Busch (Primar), Annika Petzhold (SoPäd), Siye Kidane (Sek 1) haben im SoSe 24 den ISP Realtalk veranstaltet. Foto: Privat.

Für den Instagram-Account der PH habe ich auch hilfreiches Reel erstellt, das meinen typischen Tag als ISP-Praktikant zeigt und somit einen realistischen Einblick bietet.

Kraft tanken!

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den man vor Beginn des ISPs bedenken sollte, ist die begrenzte Freizeit während des Praktikums. Die Wochen sind vollgepackt mit Terminen und Verpflichtungen: Neben dem regulären Schulalltag kommen häufig lange Anfahrtswege sowie eine intensive Vor- und Nachbereitung des Unterrichts hinzu. Das ist sowohl zeitlich als auch psychisch anspruchsvoll! Die sorgfältige Planung der Unterrichtseinheiten, die Erstellung von Materialien, die Durchführung und die anschließende Reflexion der Unterrichtseinheiten – all das erfordert viel Engagement und Zeit.

Deshalb ist es wichtig, die Zeit vor dem Praktikum zu nutzen, um noch einmal Energie zu tanken. Plant bewusst Aktivitäten, die euch guttun und für Entspannung sorgen. Nehmt euch die Freiheit, euch vor dem Start des Praktikums ausreichend zu erholen und aufzutanken. So startet ihr nicht nur motiviert, sondern auch mit der notwendigen Kraft und Ausdauer in diese herausfordernde und zugleich lehrreiche Zeit.

Gönnt euch!

Während des ISP-Praktikums habe ich festgestellt wie wichtig es ist, sich im Alltag gezielt kleine Belohnungen zu gönnen. Gerade weil das Praktikum viel Zeit und Energie kostet, ist es entscheidend, bewusst schöne Aktivitäten in den Tagesablauf einzuplanen, auf die man sich freut und bei denen man abschalten kann. Das kann Sport sein, ein leckeres Essen kochen oder ein entspannter Abend im Kino. Solche kleinen Pausen vom Alltag können Wunder wirken und helfen, den Kopf frei zu bekommen und neue Energie zu tanken.

Das gilt auch für die Zeit nach dem ISP-Praktikum. Es kann sehr motivierend sein, sich bereits während des Praktikums etwas zu überlegen, worauf man sich danach freuen kann – sei es ein Kurzurlaub, ein Wellness-Tag oder Treffen mit Freund*innen, die während des Praktikums zu kurz gekommen sind. Diese Vorfreude kann helfen, durch die anstrengenden Phasen des Praktikums zu kommen.

Scheitern gehört zum Lernen dazu

Zu Beginn meines ISPs hatte ich sehr hohe Ansprüche an mich selbst. Ich wollte, dass jede Unterrichtsstunde perfekt abläuft und alle Materialien die ich benutze, von Grund auf selbst entworfen und gestaltet sind. Doch schnell wurde mir klar, dass dieser Anspruch utopisch ist und mich unnötig unter Druck setzt. Wenn man sich an einem solch perfektionistischen Ideal festhält, kann das die ohnehin schon schwierige Balance zwischen Arbeit und Freizeit noch weiter erschweren.

Es ist wichtig, sich während des Praktikums immer wieder bewusst zu machen, dass man noch Lehrkraft in Ausbildung ist. Niemand erwartet von euch, dass ihr bereits perfekte Unterrichtsstunden haltet oder alle Herausforderungen ohne Unterstützung meistert.

Zu sehen ist Unterrichtsmaterial.
Tafelbild aus meinem Unterricht. Foto: Privat.

Scheut euch nicht, eure*n Mentor*in mit Fragen zu löchern oder euch an bereits vorhandenen Arbeitsmaterialien zu orientieren und zu nutzen. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Lernbereitschaft. Auch die Feedback- und Reflexionsgespräche sind eine wertvolle Lernquelle – sie bieten die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen und sich kontinuierlich zu verbessern. Denkt daran: Scheitern ist ein wichtiger Teil des Lernprozesses. Lasst euch also nicht entmutigen, wenn nicht alles beim ersten Mal funktioniert. Mit jedem Versuch werdet ihr besser, und genau darum geht es im Praktikum.

Bildet Banden

Während des ISP-Praktikums ging es mir und vielen anderen Studierenden oft so, dass die zündende Idee für eine Unterrichtseinheit fehlte oder man unsicher war, wie man ein Lernziel methodisch und didaktisch umsetzen sollte. Eine der wichtigsten und gleichzeitig schönsten Erfahrungen während des Praktikums war es, diese Herausforderungen gemeinsam zu lösen. Das Praktikum ist eine wunderbare Gelegenheit, nicht nur von den eigenen Erfahrungen zu lernen, sondern auch von denen der anderen.

Sprecht mit Freund*innen, Geschwistern oder Kommiliton*innen über eure Erlebnisse und Probleme im Praktikum. Der Austausch über Unterrichtsideen, das Teilen von Arbeitsmaterialien oder das gemeinsame Erarbeiten von Unterrichtsstunden kann unglaublich bereichernd sein. Gemeinsam geht Vieles leichter und oft ergeben sich aus dem Brainstorming mit anderen ganz neue und kreative Ansätze, auf die man alleine gar nicht gekommen wäre. Es lohnt sich, ein starkes Netzwerk aufzubauen, denn Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung sind nicht nur während des Studiums wichtig, sondern auch im späteren Berufsleben als Lehrkraft.

Ich hoffe, meine Tipps helfen euch! Wenn ihr auch Erfahrungen aus eurem ISP teilen wollt, schreibt sie gerne hier in die Kommentare.

Zu sehen ist ein Profilbild von Moritz Janke.
Moritz Janke. Foto: Privat.

Autor: Moritz Janke studiert Sonderpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und ist studentische Hilfskraft in der Pressestelle

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