Digitale Medien sind fester Bestandteil unseres Lebens. In den Bildungsplänen ist deren Verwendung inzwischen curricular verankert und soll beginnend in der Grundschule in den Unterricht integriert werden. Denn gerade die Kleinsten wachsen in einer von Digitalisierung geprägten Welt auf und sollen zumindest den sicheren Umgang mit iPad, Apps und Co. erlernen.
Digitale Medien im Mathematikunterricht
Im Seminar „Digitale Medien im Mathematikunterricht“, das als Zusatzqualifikation auch für die Studierenden der Heidelberg School of Education (HSE) geöffnet ist, erfahren die Studierenden verschiedene Konzepte, wie sie später digitale Medien sinnvoll in den Mathematikunterricht integrieren können. Hierzu zählen zum Beispiel Apps, die unterschiedliche Darstellungen verbinden, um das Stellenwertverständnis zu unterstützen. Darüber hinaus sammeln die Studierenden Erfahrungen im Programmieren in der Grundschule anhand mathematischer Inhalte wie Zahlenfolgen oder geometrischen Figuren.
Bei diesem blockbasierten Programmieren geht es darum, erste Schritte im Programmieren zu bewältigen. Im Seminar nutzen wir dazu die Plattform des Open Roberta Lab des Fraunhofer Instituts IAIS, welche webbasiert und damit frei zugänglich ist. Die Aufgaben stammen aus dem Projekt CoM-MIT (Coden im Mathematikunterricht – Mathematik Informatik Transfer), einem Kooperationsprojekt der PH Heidelberg und der PH Schwäbisch Gmünd. Nach nur kurzer Zeit können sich auch Anfänger:innen im blockbasierten Programmieren recht sicher bewegen, da es sehr intuitiv funktioniert.


Programmieren lehren in der Mönchhof-Grundschule
Das Fördern der eigenen Programmierfertigkeiten ist eine Sache – viel interessanter ist deren Vermittlung in der Schule! Damit die Studierenden dies üben können, geht es einmal im Semester im Rahmen des Seminares an die Mönchhof Grundschule in Neuenheim. Die Lehrkräfte vor Ort sind der Vermittlung digitaler Kompetenzen gegenüber sehr aufgeschlossen. Sie stellen den Studierenden knapp eine Doppelstunde zur Verfügung, in denen sie in Kleingruppen mit maximal drei Schüler:innen das Programmieren von Zahlenfolgen üben können.
Im Wintersemester 2024/2025 waren es zwei vierte Klassen, in denen das Gelernte angewendet werden konnte. Anfangs herrschte natürlich ein wenig Hektik, immerhin kamen 22 Studierende mit in die Schule und die knapp 45 Kinder waren sehr aufgeregt. Nachdem die Gruppen gebildet waren, ging es aber recht zügig ans Ausprobieren und Entdecken.


Hohe Lernaktivität
Natürlich lief auch hier nicht von Beginn an alles reibungslos, da für viele Kinder die Bedienung neu ist. Durch die kindgerechte Gestaltung schafften es aber alle, sich zurecht zu finden, und probierten neugierig drauf los. Man hörte Sätze wie „aber das stimmt nicht, ändere mal die Zahl“ oder „ah, der zeigt die Zahlen 1,3,5,7 weil da eine plus 1 steht“.
Die Studierenden berichteten im Anschluss, dass die meisten Kinder in knapp 80 Minuten viele Aufgaben bewältigen konnten und mit der Zeit immer sicherer wurden. Anfängliche technische Probleme waren schnell beseitigt und über die gesamte Zeit herrschte eine hohe Lernaktivität. Die Kinder lernten dabei nicht nur den Einstieg ins Programmieren, sondern vertieften auch ihr mathematisches Wissen zu Zahlenfolgen.
Wir bedanken uns herzlichst bei der Mönchhof Grundschule, insbesondere bei den beiden Lehrkräften vor Ort, Sibylle Kari und Tanja Löscher, die uns ihre beiden Klassen zur Verfügung stellten. Die Erfahrungen, die die Studierenden in diesem Rahmen sammeln konnten, sind sehr wichtig, damit diese später in den Schulalltag eingebracht werden können.
Zum Autor: Dr. Jens Dennhard ist Dozent im Fach Mathematik und leitet zusammen mit Prof. Dr. Saskia Schreiter das Forschungsprojekt „CoM-MIT“ (Coden im Mathematikunterricht – Mathematik Informatik Transfer). Das Projekt wurde mit dem Forschungspreis der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ausgezeichnet.
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