Teilgeben statt teilnehmen

Zu sehen ist eine Gruppe Menschen beim BNE-Barcamp im Altbau der PH Heidelberg.

Nachhaltigkeit gelingt nur gemeinsam. Um die Menschen in Austausch zu bringen, haben das BNE-Zentrum und die Stadt Heidelberg im Oktober 2024 daher das erste BNE-Barcamp veranstaltet. Studentin Larissa war dabei und berichet.

Ich war am 22. Oktober 2024 beim ersten BNE-Barcamp an der PH Heidelberg. Ich habe zum ersten Mal an einem Barcamp teilgenommen und war schon neugierig, wie der Tag verlaufen würde. Ziel des Events war es, einen Raum für Austausch, Vernetzung und Kooperationen zu schaffen – ganz im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Das Barcamp war eine Kooperation des BNE-Zentrums der Hochschule gemeinsam mit dem Agendabüro der Stadt Heidelberg. Geplant wurde das Event von Florian Kohler (BNE-Zentrum), Laila Gao und Nicole Juling (beide Agendabüro Heidelberg). Moderiert wurde die Veranstaltung von Max Wetterauer, dem Transfermanager der PH Heidelberg.

Was ist überhaupt ein Barcamp?

Barcamps sind offene Veranstaltungsformate, bei denen alle Teilnehmenden ihre Themen selbst einbringen. Das heißt: Sie stellen zu Beginn des Barcamps ihre Themen spontan vor und leiten eine Session – oder sich bringen sich in den anderen Sessions ein. Auf diese Weise werden aus (passiven) Teilnehmer:innen aktive Teilgeber:innen. Beim BNE-Barcamp wurde in Sessions von 40 Minuten diskutiert, man hat sich miteinander ausgetauscht und gemeinsam an Ideen gearbeitet.

Zu sehen ist eine Gruppe Menschen in Diskussion beim BNE-Barcamp im Altbau der PH Heidelberg.
Einblick in eine Session beim BNE-Barcamp. Foto: privat.

Die Teilgebenden unseres BNE-Barcamps waren bunt gemischt: BNE-interessierte Lehrkräften, Vertreter:innen außerschulischer Bildungseinrichtungen, Mitarbeitende, Dozierende und Studierende der Pädagogischen Hochschule waren dabei. Das machte die Diskussionen besonders wertvoll und trug dazu bei, Perspektiven aus unterschiedlichen Bildungsbereichen zusammenzubringen, Parallelen zu erkennen und vor allem gemeinsame Lösungs- und Handlungsoptionen zu entwickeln. 

Die Sessionplanung

Startschuss fiel am Morgen mit der Sessionplanung. Wie bei einem Barcamp üblich konnten die Teilgebenden eigene Vorschläge einbringen. Manche Sessions waren bereits vorbereitet, andere überlegten Themen spontan vor Ort. Max Wetterauer ermutigte die Teilnehmenden mit dem Hinweis, „mit den Füßen abzustimmen“. Das heißt: Wer sich in einer Session thematisch doch nicht aufgehoben fühlte, sollte einfach in eine andere wechseln. 

Die Themen der Sessions waren breit gefächert: Herausforderungen im Schulalltag, Fragen der außerschulischen Bildungsarbeit oder die Sichtbarkeit des UNESCO-Lehrstuhls standen am Ende auf dem Sessionplan.

Zu sehen ist eine Gruppe Menschen in Diskussion beim BNE-Barcamp im Altbau der PH Heidelberg.
Teilgeber:innen des BNE-Barcamps im Gespräch. Foto: privat.

Die Session „BNE-Teams: Chancen und Herausforderungen“

Die Session „BNE-Teams: Chancen und Herausforderungen“ beschäftigte besonders Lehrkräfte und das Agendabüro Heidelberg. Darin wurden in 40 Minuten neben den bestehenden Herausforderungen, die bei der Etablierung sowie in der Arbeit von BNE-Teams bestehen, auch zahlreiche Ansätze erarbeitet, welche die Arbeit zukünftig erleichtern und neue Perspektiven eröffnen soll. So wurde beispielsweise die Idee eines schulübergreifenden BNE-Netzwerks erarbeitet, sodass Lehramtsstudierende sowie Lehrkräfte sich einfacher zu BNE austauschen können. Eine weitere Idee bestand darin, einen schulübergreifenden Materialpool zu erstellen, welcher ggf. nach Klassenstufen sortiert sein könnte. 

Die Session „Kooperation von Schulen und außerschulischen Bildungspartner:innen“

Am Nachmittag habe ich an der Session „Kooperation von Schulen und außerschulischen Bildungspartner:innen“ teilgenommen. Das Interesse war so groß, dass alle Teilgeber:innen des BNE-Barcamps bei dieser einen Session mitgemacht haben. Im Mittelpunkt standen die Fragen nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Schulen und außerschulischen Bildungsakteur:innen sowie deren Bedarfen. Gemeinsam wurde zuerst der Ist-Zustand diskutiert. Im Anschluss sprachen die Teilgebenden darüber, wie sie sich Kooperationen wünschen würden. Aus den gesammelten Informationen konnten dann Handlungsoptionen und ein weiteres Vorgehen abgeleitet werden. 

Es fanden parallel viele weitere Sessions statt, an denen ich nicht teilnehmen konnte. Daher haben wir alle die Ergebnisse digital auf TaskCards dokumentiert, sodass sie auch im Nachhinein für alle sichtbar sind. Auch ihr könnt jetzt noch reinlesen und einen Eindruck über die anderen Sessions gewinnen.

Positives Feedback! 

Zum Abschluss kamen nochmal alle Teilgebenden zusammen. Wir sammelten Eindrücke, Meinungen und Feedback zum Barcamp – und das war sehr positiv! Das aktivierende und partizipative Format wurde als inspirierend und gewinnbringend empfunden. Besonders geschätzt wurden die Möglichkeiten zum Austausch, zur Vernetzung und zur Entwicklung von Handlungsoptionen. 

Zu sehen sind die vier Organisator:innen des BNE Barcamps vor einer Powerpoint-Folie mit dem Titel des Barcamps.
Die Organisator:innen des BNE-Barcamps. Foto: privat.

Aber es gab auch Kritik: Einige Teilgebende sagten, es sei schwierig gewesen, Vorgesetzte von diesem sehr offenen Veranstaltungsformat zu überzeugen. Schließlich waren die Inhalte spontan erstellt worden und man konnte vorher nicht wissen, worüber gesprochen wird.

Dennoch war das Fazit eindeutig: Das BNE-Barcamp war ein Erfolg – und viele wünschten sich ein weiteres BNE-Barcamp!

Autorin: Larissa Urbanz studiert an der PH Heidelberg im Master Digitale Bildung für nachhaltige Entwicklung.

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