Making of: Bildungsplausch

Wie entsteht eigentlich ein Podcast? Antonia nimmt euch auf dem campusblog mit hinter die Kulissen des Forschungspodcasts Bildungsplausch und erzählt, wie die letzte Folge entstanden ist.

Viele von euch hören wahrscheinlich Podcasts, manche täglich, andere gelegentlich. Das Format gehört mittlerweile zum Standard-Repertoire guter Kommunikation. Aber habt ihr euch schonmal überlegt, wie eine Podcast-Folge zustande kommt? Ich möchte euch hier einen Einblick geben, wie eine Aufnahme unseres Forschungspodcasts an der PH Heidelberg entsteht.

Mein Name ist Antonia und ich arbeite seit 2022 im Forschungsreferat der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Dort berate ich vor allem Wissenschaftler:innen zu allen Themen rund um die Forschung. Daneben arbeite ich aber auch im Podcast-Team mit Max Wetterauer und Birgitta Hohenester zusammen. Wir sind das Team hinter dem Forschungspodcast der PH Heidelberg, dem „Bildungsplausch“. Ich möchte euch hier gerne mitnehmen und erzählen, wie wir unsere letzte Episode mit Professor Reinhard Mehring aufgenommen haben.

Vorbesprechung in der Mensa

Es ist Dienstagmittag und wir treffen uns auf ein Gespräch in der sehr belebten Mensa. Perfekt, denn hier sind wir unter den vielen Studierenden, die ihre Mittagspause bei einem Plausch und gutem Essen verbringen. So können wir uns am Besten in unsere Zielgruppe hineinversetzen, die am Ende unsere Folge hören.

Viele Fragen kommen auf; wir alle arbeiten immer nah an der Wissenschaft. Doch immer wieder müssen wir uns rückbesinnen. Wir hören wieder in die Mensa rein. Unsere Zuhörer:innen sitzen alle um uns. Diese oder jene Frage müssen wir noch mal abändern. Was könnte euch interessieren? Wir wollen mit dem Podcast nicht in die fachlichen Diskurse eintauchen, sondern einen Eindruck vermitteln, wie Forschung eigentlich funktioniert. Und das am besten so, dass man es auch ohne einen Doktortitel versteht.

Gespräche zu den Bundestagswahlen im Februar klingen von den ein oder anderen Tischen zu uns herüber. Was interessiert euch alles? Euch geht viel im Kopf herum. Perfekt eigentlich für unsere geplante Folge. Was lehrt euch die Hochschule eigentlich zu Politik? Wir klären das in dieser Folge für euch.

Nachdem wir einen kleinen Fragenkatalog konzipiert haben, können wir unser Meeting fürs Erste beenden. Bei dem Fragenkatalog ist es wichtig, diesen so flexibel wie möglich zu gestalten, damit wir nicht verleitet werden, die Fragen zu statisch abzulesen. Es geht ja auch darum, dass euch der Podcast in ein Gespräch hineinkatapultiert. Sind die Fragen erstmal notiert, muss noch ein klein wenig nachrecherchiert werden, um sich auch gut in das Thema eindenken zu können.

Streik, Eis und Verspätung

Bald ist es soweit. Morgen startet die Aufnahme. Ich bin wie immer vorher sehr nervös. Ich gehe noch mal Frage für Frage durch. Und dann kommt es, wie es kommen muss: der ÖPNV streikt. Ich komme aus Darmstadt, unsere Aufnahme startet pünktlich um neun Uhr im Medienzentrum im Neuenheimer Feld und ich weiß nicht, ob ich es rechtzeitig schaffen werde. Tolle Bedingungen, um entspannt in ein Interview zu starten.

Mit etwas Glück schaffe ich es rechtzeitig nach Heidelberg. Und ich gewinne dem langen und eisigen Fußweg vom Hauptbahnhof auch etwas Positives ab: So kann ich mich wenigstens mental auf das Gespräch vorbereiten. Am Ende bin ich sogar zu früh an der Hochschule.

Kurze Zeit später kommt Max in die Mensa und wir quatschen noch ein paar Dinge durch, bevor wir in das Aufnahmestudio gehen. Gleich wird’s ernst. Kurz vor neun. Ich muss noch mal kurz ins Bad um meine Haare so gut wie möglich zurecht zu machen, die von der Mütze und dem langen Fußweg total plattgedrückt sind. Birgitta macht ja schließlich Bilder. Als ich wiederkomme, ist Professor Mehring schon da und bereit für die Aufnahme. Max richtet noch die Mikros und dann starten wir die Probeaufnahme. Bei so einer Probeaufnahme geht es darum zu prüfen, ob man alle Mikros gut hören kann. Max fragt dabei immer ab, wer was zum Frühstück hatte und passt daraufhin den Lautstärkepegel an. Alles ist gut hörbar – wir können starten!

Recording in progress

Wir lassen unsere Gäste zu Beginn immer sich selbst vorstellen. So verbindet ihr auch die Stimme mit der Kurzvorstellung und ihr wisst, mit wem wir uns unterhalten. Das Gespräch läuft entspannt, Herr Mehring ist ein angenehmer Gesprächspartner. Wir fragen ihn, woran er besonders gern forscht, worauf sich künftige Lehrkräfte in Krisenzeiten besonders einstellen sollten und welche Rolle Hochschulen in der politischen Willensbildung spielen (sollen). Zwischendrin geht auf einmal die Türe auf. Birgitta kommt herein. Wegen des Streiks stand sie ewig lange im Stau und hat es aber zum Glück noch rechtzeitig geschafft, um ein paar Bilder zu knipsen.

Nach rund einer halben Stunde ist das Interview vorbei. Im Anschluss spreche ich mit Max noch ein kurzes Intro ein, mit dem wir euch auf das vorbereiten, was ihr in der Folge hören werdet. Das ist für uns auch immer eine gute Möglichkeit, das Gespräch noch mal zu reflektieren. Dabei merke ich oft, dass ich gerne noch die ein oder andere Frage mehr gestellt hätte oder auch an der ein oder anderen Stelle noch tiefer in das Gespräch eingestiegen wäre. Während dieser Reflexionszeit fallen einem die Sätze selsbtsverständlich immer wie von selbst ein und die Worte könnten klar und deutlich aus dem Mund sprudeln, doch während der Aufnahme ist der Kopf so sehr damit beschäftigt, dem Gegenüber zuzuhören, zu folgen und gleichzeitig schon die nächste Frage oder Reaktion passend zu formulieren, sodass das Nachhaken an der richtigen Stelle zur Herausforderung wird.

Alles in allem ist die Reflexion aber auch wichtig, um den Gesprächspartner bzw. die Gesprächspartnerin, den Austausch und die Thematik einordnen und wertzuschätzen zu können. Ein sehr wichtiger Punkt also während des gesamten Prozesses.

Bevor wir die Folge veröffentlichen, geht die Aufnahme aber noch in die Postproduktion. Für den Bildungsplausch arbeiten wir mit einer Agentur zusammen, die für uns die Aufnahmen nochmal verfeinert: Versprecher und viele „Ähs“ fliegen raus (aber nicht alle, zwecks Authentizität), unser Intro wird eingefügt und kleinere Störgeräusche werden entfernt.

Podcast auf die Ohren

Dann ist sie fertig, unsere Podcastfolge. Natürlich dürfen alle Beteiligten noch einmal reinhören und die Freigabe geben. Wenn alle einverstanden sind, dann wird die Folge auf Spotify und unserer Homepage hochgeladen. Aber wie informieren wir euch über die neue Folge? Stimmt. Es folgt natürlich eine Instagram-Story, in der wir auf die neue Folge hinweisen und diese dann auch direkt verlinken.

So, ich hoffe, dass ich euch einen kurzen Eindruck in die Produktion einer Podcastfolge geben konnte. Hättet ihr gedacht, dass das alles dahintersteckt? Wir auch nicht, denn wir sind inzwischen ein eingespieltes Team und versuchen die Aufgaben möglichst so aufzuteilen, sodass die Freude über das Entstandene vielmehr im Vordergrund steht, als die Arbeit, die dahintergesteckt hat.

Autorin: Antonia Schnura arbeitet im Forschungsreferat der PH Heidelberg.

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